Stellungnahme der Rechteinhaber von Michael Ende zur politischen Verwendung des Namens „Atreju“

Stellungnahme der Rechteinhaber von Michael Ende zur politischen Verwendung des Namens „Atreju“.

In den vergangenen Jahren wurde der Name „Atreju“, einer zentralen Figur aus Michael Endes Die unendliche Geschichte, von einer politischen Partei in Italien für Veranstaltungen und öffentliche Auftritte genutzt. Dazu erreichen uns regelmäßig Anfragen.

Wir stellen klar:

Die Werke Michael Endes gehören allen Menschen.

Sie sind Orte der inneren Freiheit, des Spiels und der Phantasie – keine Instrumente politischer Identifikation.

Michael Ende hat seine Geschichten nie mit parteipolitischer Absicht geschrieben. Sein Werk lädt zur Verbindung ein, nicht zur Spaltung. Kultur schafft Räume, die Menschen unabhängig von Herkunft, Meinung oder Zugehörigkeit teilen können. Politik hingegen trennt notwendigerweise in Positionen und Lager.

Aus diesem Grund halten wir die politische Vereinnahmung des Namens „Atreju“ – unabhängig von der betreffenden Partei – für unangemessen und im Widerspruch zu Geist und Haltung des Autors.

Nach sorgfältiger rechtlicher Prüfung durch renommierte Anwaltskanzleien mussten wir jedoch feststellen, dass weder das deutsche, italienische noch das europäische Urheberrecht ausreichende Mittel bietet, um die Verwendung des Namens rechtlich zu unterbinden. Unsere Aufforderungen, die Nutzung des Namens „Atréju“ zu unterlassen, wurden zurückgewiesen.

Was wir tun können – und tun werden – ist klar und deutlich für die ursprüngliche Bedeutung des Werkes einzustehen:

Phantásien gehört allen.

Keine politische Bewegung kann es für sich beanspruchen.

Wir danken allen, die uns auf diese Situation aufmerksam machen, und setzen weiterhin alles daran, Michael Endes Vermächtnis als offenen, menschlichen und parteiunabhängigen Raum zu bewahren.

Die Rechteinhaber der Werke von Michael Ende.