Momo - Der Film von Johannes Schaaf

Im Juli 1986 findet in zahlreichen deutschen Kinos die Premiere des Films Momo statt, dessen Filmrechte bereits kurz nach Erscheinen des Buches im Jahre 1972 vergeben worden waren. Johannes Schaaf, der die Regie führte, hat bewusst auf jede Art von elektronischen Filmtricks verzichtet und allein den Leistungen der Schauspieler vertraut, um die poetische Botschaft des Buches und die Magie seiner Geschichte zu transportieren. Die Musik ist von Angelo Branduardi, den Michael Ende bei den Dreharbeiten kennen lernt und mit dem er auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten wird.
Michael Ende ist mit dem Film, gerade weil dieser im Vergleich zu der Verfilmung von Die unendliche Geschichte "in die richtige Richtung" geht, zufrieden - besonders glücklich ist er damit allerdings nicht. Zwar hat er sich selbst in der Rolle des Erzählers im Zugabteil vor die Kamera begeben, doch empfindet er mit zunehmendem Abstand die Verfilmung als eine Verharmlosung seiner Geschichte. Müde von den Auseinandersetzungen um die Verfilmung von Die unendliche Geschichte und noch mitgenommen von dem Tod seiner Frau Ingeborg Hoffmann beschließt er, den Film nicht öffentlich zu diskutieren.