Das Haus in Valley

Im folgenden Jahr, 1966, erwirbt Michael Ende ein im Jahre 1415 erbaute Vogtei im Mangfalltal, ungefähr 30 Kilometer südlich von München. Das dreistöckige Haus, ein ehemaliger Gerichtshof und später eine Gastwirtschaft, ist stark baufällig und auch wegen seiner Größe preisgünstig zu erwerben. Jeder soll darin eine eigene Wohnung haben: die Mutter, der Onkel Helmuth Ende (einer der Direktoren des Hamburger Hafens), sowie Michael Ende und seine Frau. Von nun an arbeiten die beiden in Tag- und Nachtschichten vier Jahre lang am Ausbau des alten Hauses, bevor es 1968 bewohnbar wird. Die Renovierung verschlingt ihr gesamtes Geld.
1967 wird die Tragikomödie Die Spielverderber an den Frankfurter Städtischen Bühnen uraufgeführt. Die Inszenierung ist eine Katastrophe, die Premiere wird zum Skandal.

Michael Ende darüber: "Ich geriet in Teufels Küche, denn damals war der Höhepunkt des Absurden Theaters, eine Zeit, in der man in den Zeitungen nachlesen konnte, der Autor habe auf jede Handlung verzichtet, wobei mir immer der leise Verdacht kam, dass der Verzicht ihm nicht so schwer gefallen, vielmehr ihm bloß nichts eingefallen sei. In dieser Situation kam ich ausgerechnet mit einem richtigen Handlungsstück und obendrein noch mit einem sehr verzahnten [...]." Kein anderes Theater hat das Stück je nachgespielt. Allerdings ist es heute besonders beliebt bei Schulauf-führungen.
1969 erscheint die erste Ausgabe von Das Schnurpsenbuch, eine Sammlung von ungewöhnlichen Rätseln, Nonsens-Gedichten und Zaubersprüchen für große und kleine Leser in der Ausstattung von Siegfried Wagner. Sprache als Spielzeug ist das Thema des Buches. Im Jahre 1979 gibt der K.Thienemanns Verlag das Buch in einer neuen Ausstattung von Rolf Rettich heraus.